Mainzer Neustadt
Stadtführung in der Mainzer Neustadt
150 Jahre alt und immer noch im Wandel. Die "neue Stadt" gebaut auf dem ehemaligen freien Schussfeld (Gacis) der Festung Mainz. Der einwohnerstärkste Stadtteil mit den größten Gegensätzen. Hippes kreatives Szeneviertel hier, dort eine Straße weiter, aber nicht aufzuhaltende Gentrifizierung: Neubauten mit High-End-Mieten. Aber eben auch Spielplätze, die bei gutem Wetter als Wohnzimmer und Generationen- Treffpunkt dienen, ein Künstler, der verhindert, dass Wände beschmiert werden, Hauseingänge,
durch die man durch den Keller muss, ein Markenname, der nur aufgrund des Mainzer Dialektes zustande kam? Ein Gotteshaus, das nach über 70 Jahren wieder zurückkommt,- in neuer Architektur. Ja, viele Besonderheiten gibt es in der Neustadt, die Tamara Diehl, unsere versierte Gästeführerin uns gerne näher brachte. Bereits vor 50 Jahren kannte sie sich hier mit angeschnallten Rollschuhen sehr gut aus und freute sich, uns diese Vielfalt eines besonderen Stadtteils zu zeigen.
Tamara Diehl führte uns über die einzelnen Straßen, Plätze und Hinterhöfe und hatte überall viele Geschichten und Anekdoten, auch aus ihrer eigenen Jugend, zu erzählen. In der Neustadt befindet sich ein Szeneviertel mit vielen kleinen Lokalitäten, Geschäften und begrünten Flächen, die diesen Stadtteil sehr lebenswert machen. Auf den vielen Spielplätzen, umsäumt von hohen Bäumen, die Schatten spenden, tummelten sich viele Familien mit Kindern. Ein Treffpunkt für Jung und Alt. Sie zeigte uns Häuser, die man durch den Keller betreten muss, da Mainz in der Neustadt früher eine andere Straßenhöhe hatte. Dort hat Leif Möller, ein Streetart-Künstler eine Wand mit Mainzer Motiven besprüht, damit sie nicht beschmiert wird. Der mittelständische
Hersteller von Reinigungs- und Pflegemittel Werner & Mertz GmbH befand sich in der Erthalstraße, deshalb hieß das Unternehmen im Volksmund nur "die Erdal". Daraus resultiert auch der Markenname der weltbekannten Schuhceme. Nach 70 Jahren wurde die Synagoge in der Hindenburgstraße mit ihrer besonderen Architektur wieder aufgebaut. Die Grüne Brücke mit ihrer kleinen Kunst- und Naturlandschaft ist sehr beeindruckend, wie die ganze Führung durch Tamara Diehl, die seit vielen Jahren bereits in Nieder-Olm lebt.
Vielen Dank für den interessanten Einblick in das Leben derMainzer Neustadt